Als Unternehmer Social Media richtig nutzen

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So nutzen Sie Social Media Dienste richtig für Ihr Unternehmen
Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Um die Reichweite Ihres Unternehmen, Verein oder lokalem Geschäft zu erweitern, sollten Sie Social Media nutzen. Nicht nur weil diese kostenlos sind, sondern auch, weil sie von einem sehr großen Teil Ihrer potenziellen Kunden genutzt werden. Sie haben die Möglichkeit direkt mit Ihren Kunden im Kontakt zu stehen und können Personen ansprechen, die Interessen an Ihren Dienstleitungen und Produkten haben. Jedoch sollten Sie einige Dinge beachten, wie Sie als Unternehmer Social Media richtig nutzen. Ich stellen Ihnen die unterschiedlichen Konten vor und weise Sie auf grundlegende rechtliche Ding hin und ich geben Ihnen kleine Tipps. Abschließend habe ich für Sie noch einen Geheimtipp, welcher Dienst der bessere für eine Verbreitung von Produkten ist.

Social Media Netzwerke und ihre Funktionen

Alle Social Media Netzwerke haben die gleiche grundlegende Funktion. Der Inhalt wird von dem User selbst erstellt. Wie jeweils der Inhalt in den Social Media Netzwerke aussieht unterscheidet sich jedoch deutlich. Ich habe für Sie die meinst genutzten Social Media Netzwerke (Nutzerzahlen 2019) aufgelistet:

Facebook

Facebook ist mit etwa 2,4 Milliarden User der Platzhirsch unter den Social Media Netzwerken. Sie können auf Facebook ein persönliches oder geschäftliches Profil erstellen. Dort teilen Sie ihre Interessen, Beiträge, Webseiten oder Bilder mit Ihren Freunden oder Kunden. Es ist relativ einfach eine Community aufzubauen, da gezielt Personen, Gruppen oder Seiten eingeladen werden können.

Youtube

Youtube besetzt den 2 Platz mit ca. 1 Milliarde User. Sie können ein persönliches oder geschäftliches Profil erstellen. Auf Youtube stellen Sie Videos für jedermann zur Verfügung. YouTube ist eine Tochtergesellschaft von Google.

Instagram

Auf Instagram sind etwa 800 Millionen User aktiv. Instagram bietet die Möglichkeit ein persönliches oder geschäftliches Profil zu erstellen. Dort teilen Sie ihre Interessen als Foto oder Video mit Ihren Freunden oder Kunden. Instagram gehört zu Facebook. Der Aufbau einer Community ist wie auf Facebook mit Einladungen aufgebaut.

LinkedIn

LinkedIn ist ein Social Media Netzwerke für reine geschäftliche, oder besser beschrieben für berufliche Kontakte. LinkedIn hat etwa 500 Millionen Benutzer. Sie haben ebenfalls die Möglichkeit sich als private Person oder als Unternehmer anzumelden. Auf LinkedIn finden Sie Jobs, Unternehmen oder gleichgesinnte aus Ihrem Berufsfeld. Sie können Nachrichten an andere User versenden. LinkedIn bietet neben einem kostenlosem Account auch kostenpflichtige Zusatzfunktionen. LinkedIn wurde 2016 von Mircrosoft gekauft.

Twitter

Bei Twitter können die User Kurznachrichten versenden. Auch hier haben Sie die Wahl zu einem persönlichen oder geschäftlichen Profil. Es werden auf Twitter etwa 320 Millionen Beiträge täglich verfasst. Um Follower zu erhalten müssen Sie Tweets (Posts) schreiben, die dann von den Usern geliked werden.

Pinterest

Pinterest verbucht ca. 300 Millionen User täglich. Pinterest bietet ein persönliches oder geschäftliches Profil. Dort platzieren Sie, ähnlich wie auf Instagram, Fotos oder Videos mit Beschreibung. Der Unterschied zu Instagram ist, dass es sich eher um eine Vorschau von Fotos oder Videos mit Verlinkung zu einer Webseite handelt. Ein weiterer Unterschied ist die Anordnung der Inhalte. Auf Instagram werden diese chronologisch nacheinander dargestellt. Auf Pinterest können diese nach Themen in sogenannten Pinnwänden sortiert werden - was aus meiner Sicht eher als Suchermagnet dient. Auch auf Pinterest können Sie eine Community mit Followern, indem die User sich Ihre Pins merken, aufbauen. Müssen Sie aber nicht, da die Inhalte auch auf Google und Bing zu finden sind.

Alternativen

Für einige Social Media Netzwerke finden sich gut besuchte Alternativen. Für YouTube ist Vimeo mit ca. 35 Millionen User eine zweite Anlaufstelle für Videos. Xing ist nur in Deutschland zu finden und für LinkedIn, mit seinen etwa 16 Millionen User, eine ernsthafte Konkurrenz. Der Newcomer 2020 ist TikTok und hat schon 5 Millionen User in Deutschland, die ihre selbstgedrehten und zum Großteil echt witzigen Videos musikalisch untermalen können.

Privates Konto vs. Unternehmerkonto

Sie haben die Möglichkeit bei allen Social Media Diensten entweder ein Konto für die private Nutzung oder als Unternehmerkonto für kommerziellen Zwecke zu erstellen. Die Konten unterscheiden sich in diesen grob formulierten Funktionen:

Sonderfall Facebook

Facebook verwirrt aus meiner Sicht etwas mit Ihren unterschiedlichen Konten, bzw. Seiten, eine Firmenpräsenz einzurichten. Hier können Sie ebenfalls entweder ein privates Konto oder ein Unternehmerkonto einrichten. Besitzen Sie ein privates Konto, müssen Sie eine zusätzliche Seite für Unternehmen, Fanpage oder Verein einrichten. Ein betreiben eines privaten Kontos und eines Unternehmerkonto von der selben Person, ist nach den AGBs von Facebook nicht gestattet.

Privates Facebook Konto mit verknüpfter Seite:

Facebook Unternehmerkonto:

Werben mit privatem Konto oder Unternehmerseite- bzw. Konto

Mal eben die neuen Aktionen oder Verkaufschlager seinen Freunden zu präsentieren, scheint ein gute Idee. Das können Sie auch machen, wenn es sich um Ihre privaten Interessen handelt. Sie sollte also nicht wiederholt für Ihre eigene Firma oder Verein werben. Den laut Telemediengesetz müssen Sie als Firmeninhaber, Verein oder Angestellter einer Firma, eindeutig als solch einer erkennbar zeigen. Das können Sie nur mit einer speziellen Firmenseite oder einem Unternehmerkonto, in der Sie Kontaktdaten (Impressum) rechtsgültig angeben können. Meines Wissens nach, sind in den AGBs aller Social Media Diensten ein Werben über ein privates Konto untersagt.

Der nächste wichtige Punkt ist, Sie spielen mit Ihrem privatem Konto anderen Personen ungefragt Werbung zu (spam). Auch wenn es Ihre "Freunde" sind, ist der Falsche dabei kann es rechtliche Konsequenzen für Sie haben. Facebook besitzt gute Algorithmen und sperrt ihr privates Konto, sollten Sie dies mehrfach für kommerzielle Zwecke nutzen - ist mir damals selbst passiert und ich wurde gezwungen mein Konto als Seite umzuwandeln und alle Kontakte wurden gelöscht.

Zu Recht denken Sie, Sie empfehlen oder teilen doch nur einen Beitrag. Das ist auch etwas anderes als würden Sie mit Ihrem privaten Namen, jemanden direkt ansprechen. Jeder User kann Ihre Werbeaktivitäten bei Facebook zur Anzeige bringen. Macht das ein genervter Freund, einer Ihrer Freundesfreunde oder sogar ein Konkurrent, sind Sie unter Beobachtung. Um also Unannähmlichkeiten im Vorfeld auszuschließen, solten Sie als Unternehmer Social Media richtig nutzen. Mit einem Unternehmerkonto oder Unternehmerseite. Teilen Sie nur mit Ihrem privaten Konto die Beiträge von dem Unternehmerkonto/Seite. Beachten Sie dabei Ihre Wortwahl, um Ihnen keine kommerzielle Nutzung vorwerfen zu können.

Mit einem privaten Konto erreichen Sie nicht so viele Kunden als mit einer Unternehmerseite.

Es ist erst einmal einfach mit den vorhanden Freunden, Ihr neues Produkt oder Dienstleistung zu teilen. Sie werden denken: "Vielleicht kauft ja einer". Ganz ehrlich, wie viel Freunden haben Sie - 100, 200 oder sogar mehr als 1000? Was glauben Sie wer Ihr Post liken wird und somit auch wiederum mit seinen Freunden teilt? Es wird wahrscheinlich keine Kettenreaktion stattfinden, in der aus 100 Freunden und deren Freunden bis zu 10.000 Interessenten werden, die dann auch noch kaufen werden.

Tatsächlich muss sich erst einmal jemand wirklich für Ihr Produkt interessieren. Mit einer Firmenseite können Sie Social Media richtig nutzen. Den mit einer Firmenseite haben Sie die Möglichkeit Werbeanzeigen zu schalten, die nur Personen vorgespielt werden, die bestimmte Interessen haben - wie z.B. Ihr neues Produkt. Diese Interessen sagen leider nicht viel über die jetzigen Kaufabsichten aus. Aber die Wahrscheinlich zu einem Verkauf, ist bei diesen Interessenten wesentlich höher. Wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist, ist Branchen- und Saisonabhängig und eben wie genau Sie die Interessen Ihrer Kunden eingrenzen können.

Social Media richtig nutzen - meine Tipps

Um Social Media richtig nutzen zu können, rate ich Ihnen zu folgenden Tipps:

Nachhaltigkeit Ihrer Beiträge

Zugegeben, diese Tipps sind eher für Facebook, Twitter und Instagram. In einem sind diese Netzwerke leider nachteilig: Beurteilt man die Nachhaltigkeit eines Beitrages, stellt man schnell fest, dass dieser unter Umständen übscrollt und erst gar nicht gelesen wird. Ist der Beitrag erst einmal im "Nirvanastream der Posts" verschwunden, taucht er selten wieder auf. Das heißt, es müssen sehr viele Personen erreicht werden und Beiträge müssen immer wieder erstellt oder erneut geteilt werden. Das kostet einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Zeit und Geld. Ein weiterer Nachteil ist:

Sie werden von Facebook oder Twitter nur wenige Beiträge in der Google oder Bing Suche finden.

Es scheint, als sehen die Suchmaschinen Beiträge als weniger interessant oder einfach unpassend an. Wie intensiv Sie Social Media nutzen, spielt aus SEO Sicht keine Rolle. Das bedeutet aber nicht, dass Ihre Aktivitäten vergebens sind. Personen-, Firmen- oder Vereinsseiten tauchen in den Suchergebnissen auf - das ist wiederum sehr wohl SEO relevant. Ebenso können Facebook Bewertungen in ein Google MyBusiness Konto hinzugezogen werden.

Pinterest - der Push Ihrer Produkte

Beiträge bei Pinterest, also Fotos oder Videos mit Kommentaren, verhalten sich in den Suchergebnissen anders. Die User auf Pinterest sind auch andere, bzw. ist die Intention der User eine ganz andere. Meines Erachtens nach, erreichen Sie dort sogar die viel interessanteren potentiellen Kunden. Denn Posts haben diese genialen Vorteile:

Es lohnt sich also Ihre Produktbilder oder Fotos von Dienstleistungen auf Pinterest zu posten, denn diese sind nach einiger Zeit auch auf Google und Bing zu finden. Lesen Sie selbst einige Erfolgsstorys auf Pinterest.

Die Kauf-Entscheidungshilfe YouTube

Youtube ist seit 2006 ein Tochterunternehmen von Google und ist in Deutschland mit fast 8 Millionen User je Monat der größte Werbekanal hinter der Google Suche. Oftmals wird Youtube doch nur als Hilfmittel zur Schaltung von Werbung benutzt. Dabei ist gerade YouTube als Entscheidungshilfe für die Kaufvorbereitung oder sogar direkt als Kaufentscheidung für ein Produkt hilfreich. Ein Video sagt noch einmal mehr aus als ein Bild und es ist wohl die persönlichste Beratung unter den digitalen Medien.

Nutzen Sie also Ihre Chance zur Produktberatung. Da es etwas umständlicher ist, ein Video als ein Foto von einem Produkt zu erstellen, sind viele Bereiche und Kategorien noch völlig unberührt. Das bedeutet, dass es für einige Suchbegriffe noch überhaupt keine oder sehr wenige Ergebnisse gibt (untapped keywords). Hier haben Sie es also leichter auf den vorderen Rängen der Suchergebnissen zu erscheinen. Suchen Sie hierzu mit Tools, wie z.B. keywordtool.io nach guten Keywörtern für Youtube und passen diese dementsprechend in Titel und Beschreibung an. Auf YouTube erstellte Videos können Sie relative einfach in Ihre vorhandene Webseite einbinden. Die Nachhaltigkeit der Beiträge/Videos ist hier ebenfalls bestens.

Der Rückzieher Google+

Wie Ihnen sicher bekannt ist, hat Google seine Social Media Dienst Google+ eingestellt. Schade eigentlich, aus unternehmerischer Sicht. Beiträge waren relativ schnell in der Suche und in der Bildersuche von Google zu finden. Aber ganz verabschiedet hat sich Google in Sachen Beiträgen dann doch nicht. Die Pflicht jedes Firmeninhabers ist es ein Google MyBusiness Eintrag zu besitzen. Dort können Sie noch immer Beiträge zu Angeboten, Neuigkeiten oder Veranstaltungen veröffentlichen. Diese werden in der Google Suche und in Google Maps dargestellt. Die Nachhaltigkeit von Beiträgen ist hier ebenfalls sehr gut.

Google MyBusiness Beiträge, Neuigkeiten und Events
Google MyBusiness Beiträge, Neuigkeiten und Events

Multi Social Media Kanäle

Es wird eventuell die Frage aufkommen, vielleicht gleich in mehreren Social Media Kanälen aktiv zu werden. Der Aufwand die Nachrichten in jedem Netzwerk erneut schreiben zu müssen, können Sie sich vielleicht sparen. Es gibt hierfür sogenannte Social Media Manager Tools. Diese erlauben ein Crossposting in mehreren Sozialen Netzwerken zugleich. Viele gute dieser Tools sind jedoch kostenpflichtig. Leider kann ich Ihnen keine Empfehlung aussprechen, da ich diese Tools nicht nutze. Ich persönlich poste alle 7 Tage in nur 3 Netzwerken. Das schafft man noch gut per "Hand".

Schlusswort

Ich hoffe ich konnte Ihnen einen kurzen Einblick in die Möglichkeit der sozialen Netzwerke geben und Sie wissen wie Sie als Unternehmer Social Media richtig nutzen können. Ganz gleich, ob Sie die Netzwerke eher als Verbreitung von Neuigkeiten nutzen oder gezielt Produkte verkaufen möchten. Um mehr Reichweite, mehr Leads oder mehr Umsätze zu generieren, erreichen Sie mit jedem der genannten sozialen Netzwerken.

Sie sollten einplanen, dass es viel Zeit in Anspruch nehmen wird, ein oder mehrere Social Media Kanäle zu bedienen. Alternativ können Sie hierfür Agenturen beauftragen. Damit jetzt durch diese Ihr Budget nicht einfach verbrannt wird, sind Social Media Performance Marketing Partner sinnvoll. Diese erhalten anteilig an dem generierten Umsatz aus den Social Media Kanäle eine Provision - jeder gewinnt dabei.


Danke fürs Lesen von dem Beitrag "Als Unternehmer Social Media richtig nutzen". Ich freue mich auf Ihre Kommentare und Anregungen.
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